„Social Distancing“ in Corona-Zeiten: BMW-Fahrer
halten jetzt Sicherheitsabstand
BMW-Fahrer galten immer als die Starken, die Machos oder die
Coolen auf der Straße. Jeder hat sie bewundert und sich über den tollen
Anblick im Rückspiegel gefreut, weshalb sie stets so nah wie möglich heran fuhren.
Leider ist nun aufgrund der Corona-Krise vorerst Schluss mit diesen
Präsentationen. Was Sicherheitsabstand in diesen Zeiten bedeutet und wie die
Menschen auch in anderen Bereichen damit umgehen, haben wir im Artikel für Sie
erörtert.
„Social Distancing“ ist eigentlich die falsche Bezeichnung,
da es beim Abstandhalten nun weniger um den Vordermann als vielmehr um sich
selbst geht. Man drückt damit also nicht aus, dass man sozial ist, sondern dass
man Angst hat. Wäre man sozial, würde man diesen Abstand nämlich immer halten.
Den Grund außen vor gelassen, ist es aber tatsächlich schön zu sehen, dass
BMW-Fahrer und auch einige andere Rowdies nun Abstand halten. Einige Lenker von
braunen Fahrzeugen stellen die Ausnahme dar und überzeugen auch hier von ihrem tiefer gelegten Auffassungsvermögen.
Eine andere Sache, die im Straßenverkehr regelmäßig schief
geht, ist das so genannte Reißverschlussverfahren. Seit auch an Supermarkt-Kassen zwei
Meter Abstand gehalten werden sollen, werden oft Möglichkeiten wahrgenommen,
während der Wartezeit dafür zu üben.
Im öffentlichen Personen Nahverkehr ist Manspreading jetzt
salonfähig geworden. Ältere Damen loben vermehrt Männer, die ihre Beine weit
auseinander reisen und so Platz für die nötige Distanz schaffen. Als weiteren
grandiosen Ausdruck von Solidarität gegenüber stehenden Fahrgästen, legen auch
junge Leute vermehrt ihre Taschen auf Sitze neben ihnen, um so zu verhindern,
dass sich jemand zu ihnen setzen könnte.
Viele Familien trifft das „Social Distancing“ jedoch hart.
Marcel M. (35) aus Augsburg berichtet, dass er sich aus Sicherheitsgründen für
mehrere Wochen von seiner geliebten Schwiegermutter fernhalten muss. Er ist
sehr traurig darüber. Außerdem können die Freundinnen seiner Frau am Wochenende
nicht mehr mit ihren wundervollen Kindern vorbei kommen, die Marcel so gern
hat. Er ist auch darüber sehr traurig.
In AfD-Kreisen glaubt man zwar, dass die Hysterie
unbegründet ist, dennoch hat sich eine besondere Form des „Social Distancing“
bei unseren braunen Mitbürgern etabliert. Zwei Armlängen Abstand gelten als sicher,
weshalb sie nun alle mit ausgestrecktem Arm herumlaufen. Treffen sich zwei
besorgte Bürger, halten sie an, bevor ihre Fingerspitzen auf selber Höhe sind
und haben so automatisch immer den richtigen Abstand. Des Weiteren muss mit
ausgestrecktem Arm stramm gestanden werden, da durch falsche Körperhaltung die
Distanz verringert werden könnte.
Autor: Adriano Holatz
Bilder (verändert):
1) pixabay.com, Lizenzfrei
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