Dienstag, 24. März 2020

Outsoccering: Bundesliga nach Weißrussland verlegt, weil da Corona ignoriert wird


Dass die Bundesliga wegen der Gefahren des Corona-Virus verschoben wird, liegt nicht nur den Fans schwer im Magen, sondern auch der kompletten Branche rund um diese Veranstaltungen. Nun wurde bekannt, dass das Corona-Virus in Weißrussland weitgehend ignoriert wird und das öffentliche Leben, sowie sämtliche Veranstaltungen, uneingeschränkt weitergehen. Diese Situation will der DFB nun nutzen und die Bundesliga nach Weißrussland verlegen. Das ist erstmal einfacher gesagt als getan und hat einige positive sowie negative Nebeneffekte. Mehr dazu im Artikel.




Frankfurt am Main – Der DFB ist nicht erfreut über die Corona Krise, da viele Milliarden Euro Umsätze in verschiedenen Branchen von der Bundesliga abhängen. Durch Outsoccering wurde nun eine Möglichkeit gefunden, die Spiele in Weißrussland auszutragen. Dass sich das Corona-Virus auch dort verbreitet und eine Gefahr darstellt, ist für Fritz Keller (DFB-Präsident) sekundär. „Auf die Gesetzeslage kommt es an und die erlaubt nun Mal, dass dort gespielt werden kann. Andere Firmen betreiben Outsourcing nach China, wegen einem Arbeitsrecht das bei uns illegal wäre – dasselbe Prinzip und niemand nimmt es ihnen übel! Wir erwarten im Sport Gleichberechtigung.“, lässt Keller verlauten.

In letzter Zeit wurden bereits einige Spiele abgesagt. Damit es im Spielplan nahtlos weitergehen kann, müssen die Ergebnisse für die verpassten Spiele auf anderem Weg erlangt werden. Eine neuartige KI von Sony, über die wir kürzlich berichtet hatten, hat diese Aufgabe bereits gelöst und die nötigen Ergebnisse geliefert. Veröffentlicht werden diese Ergebnisse am Tag des ersten Spiels in Minsk. Bis dahin werden noch Wetten über Ergebnisse und Spielverläufe angenommen. Auch rote Karten, die für Spieler errechnet wurden, werden 1 zu 1 in die Liga übertragen und werden bei Veröffentlichung für überraschende Sperrungen sorgen.

Da Fans natürlich nicht mit ihren Teams reisen können, ist man auf weißrussische Fußballfans angewiesen, die jedoch für Outsoccering wie geschaffen sind. Sie interessieren sich nämlich weder für Corona noch dafür, welche Mannschaft sie vor sich haben. Es gilt die Prämisse: Das Team das einem näher steht wird unterstützt – Nach dem Wechsel in der Halbzeit dann das Andere. Durch diese absolut fairen Bedingungen, werden Spiele viel weniger durch die Fans beeinflusst als in Deutschland.
Hinzu kommt, dass keine Mannschaft einen Heimvorteil genießen kann, was auch mehr Fairness garantiert. Damit für die deutschen Profis ein weiterer Anreiz geschaffen wird, dürfen die Verliererteams zum Trost gegen einheimische Mannschaften antreten, um ihren Frust abzulassen.

Auch sind die deutschen Teams froh, in Weißrussland eine Auszeit von ihren lästigen Hooligans zu bekommen. Zwar gibt es sie auch dort, aber Hooligans sind in Weißrussland viel ehrlicher als in Deutschland. Sie sind nicht Teambasiert aufgestellt sondern feiern ihre Stadion- und Straßenschlachten, weil sie Lust darauf haben. „Warum sollten wir mit unserer Wut Fußballteams in den Dreck ziehen, die wir eigentlich mögen? Wir wollen prügeln und randalieren weil es uns Spaß macht und dazu stehen wir hier in Weißrussland.“, sagt Sharovaya Voyna (örtlicher Hooligan) gelassen und weist darauf hin, dass das Station und der drin konsumierte Alkohol nur die Stimmung anheizen sollen.

Da auch weißrussische Rassisten durch und durch Patrioten sind, würden sie niemals Menschen beschmähen, die dem Land und seiner Wirtschaft helfen. Schon gar nicht in dem Wissen, dass die Teams sich nur temporär im Land aufhalten. Spieler aller Hautfarben können sich diese Saison also ganz auf das konzentrieren, worauf es ankommt: Gute Fußballspiele zu liefern. Aufgrund dieser Erkenntnis, wurde beim DFB diskutiert, ob man nicht künftig mehr auf Einnahmen zu Gunsten der Qualität des Sportes verzichten wolle. Die Auszubildende, die die Idee an den Tisch brachte, wurde noch am Abend aus anderen wirtschaftlichen Gründen entlassen.

Autor: Adriano Holatz

Bilder (verändert):
1) Commerzbank AG, CC BY-SA 4.0

2) Sven Mandel, CC BY-SA 4.0
3) Tschubby, CC BY-SA 3.0
4) pixabay.com, Lizenzfrei
5) dreamstime.com, Lizenz erworben

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