Montag, 20. April 2020

"Virtuelle Friseure logisch und konsequent" - Lindner fordert mehr Digitalisierung


Durch den Shutdown sind momentan sämtliche Friseursalons im Land geschlossen. Manchen Bürgern stehen die Haare bereits zu Berge, während andere sich einfach den Kopf rasieren oder von der Familie die Haare schneiden lassen. Christian Lindner (FDP) äußert sich in Anlehnung an ein Zitat aus Klima-Zeiten: „Frisieren ist was für Profis!“ Er fordert, dass jetzt Kapital in die Forschung und Digitalisierung gepumpt wird, damit bald digitale, krisenunabhängige Friseursalons das veraltete Modell der Offline-Betriebe ablösen können. Mehr dazu im Artikel.




Geht es nach Christian Lindner, ist vor allem in Zeiten der Pandemie die Digitalisierung Grundlage für ein lebenswertes Dasein. Anfangen möchte er nun aus eigenem Interesse mit der Umgestaltung von Friseurbetrieben. Diese sollen zunächst digitale Haarschnitte anbieten. Bis zur nächsten Corona-Welle soll innovative Technik auf dem Markt sein, um das Problem physisch zu lösen. „Wenn wir heute Geld in die Kurzarbeit oder Pflege stecken, wird es einfach verbraucht – das ist keine zukunftsorientierte Anlage! Als Bürger sollten wir jetzt alle zurückstecken, damit Kapital für die Wirtschaft und Forschung zur Verfügung steht“, äußert Lindner mit mahnendem Blick.

Das virtuelle Leben steht derzeit mehr im Mittelpunkt als das Leben in der realen Welt. Wer zum Beispiel ein neues Profilbild hochladen möchte, repräsentiert sich selbst damit in einem größeren Umfang als vor der Krise. Da Friseurbesuche momentan nicht möglich sind, fordert Christian Lindner, diesen Service digital anzubieten. „Es sollte sofort Kapital fließen, um Friseure zur Bildbearbeitung umzuschulen. Eingeschickte Profilbilder können dann per Photoshop mit der Wunschfrisur ausgestattet werden“, schlägt er vor. Auch in der Zeit nach der Pandemie, sei es wichtig, grundsätzlich auf Ausnahmesituationen vorbereitet zu sein und die Gesellschaft technisch aufzurüsten und zu digitalisieren.

In ferner Zukunft könnte es laut Christian Lindner einen Haarschnitt-Roboter geben, der Hausbesuche macht. Der Friseur säße dann im Homeoffice (kontaktlos) und hätte ein perfektes 3D-Modell des Kunden, das von den Sensoren des Roboters angefertigt und live übermittelt würde. Der Roboter imitierte Haar für Haar den Schnitt des Friseurs am digitalen 3D-Modell. „Ich weiß nicht genau, wann die Technik marktreif sein wird, aber ich finde, wir sollten bereits heute sämtliche wirtschaftliche Ressourcen in diese Richtung lenken. Friseure können wir bereits schließen, da das bestimmt klappen wird“, erklärt Lindner im selben Ton, in dem er einst über Lösungen für den Klimawandel sprach.

Wie immer, wenn die Regierung etwas verbietet, beginnen schnell die Gaunereien jenseits der Öffentlichkeit. Viele Deutsche tragen mittlerweile sogenannte „Undercuts“, zu Deutsch Unter-Schnitt, weil die Dienstleistung im Untergrund bzw. „unter der Hand“, also vor allem unter dem Fiskus in Anspruch genommen wird. Man mache sich nicht nur strafbar, wenn man diese Einrichtungen in Anspruch nehme, sondern auch die Qualität sei nicht gesichert. Haarpflegemittel könnten mit Silikonen gestreckt sein und manche verwenden gar nur Bastelscheren und Teppichmesser für Schnitt und Rasur. Christian Lindner rät deshalb von diesen kriminellen Friseursalons ab: „Lieber nicht zum Friseur, als zum falschen Friseur!“

Autor: Adriano Holatz

Bilder (verändert):
1) Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE
2) Martin Rulsch, CC BY-SA 4.0
3) pixabay.com, Lizenzfrei

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