Nach längerer Grenzschließung wegen des Corona-Virus öffnete
Viktor Orban nun die Grenze zwischen Ungarn und Österreich. Sein Motiv dabei
war der Einmarsch in Wien und die erneute Zusammenführung von Österreich und
Ungarn – dieses Mal jedoch unter seinem Befehl und ungarischer Fahne. Gestern
gegen 17 Uhr rollte die Kolonne des ungarischen Diktators am Schloss Schönbrunn
im Westen Wiens vorbei, um kurze Zeit später das Parlament zu erreichen. Vor
der jubelnden Menge schrieb Orban heute mit dem Satz „Ein Volk, ein Reich, wie
Früher“ Geschichte und machte so den ersten Schritt zum neuen ‚Großungarischen
Reich‘. Mehr dazu im Artikel.
Wien – Unser Österreich-Korrespondent meldete heute Szenen,
die so nicht zu erwarten waren. Dass Österreichs Kanzler, Sebastian Kurz (ÖVP),
wegen seines Alters Autoritätsprobleme hat, konnten selbst Außenstehende
erahnen. Dass jedoch selbst Nachbarstaaten Österreich als „führungslos“ betrachteten,
ist für einige Beobachter neu. Viele Österreicher sehnten sich seit längerer
Zeit nach einer starken Hand, einer richtigen Persönlichkeit – einem Führer.
Deshalb empfing das österreichische Volk gestern unter tosendem Jubel den
ungarischen Diktator bei seinem Einmarsch in die Hauptstadt der Republik.
Mit demonstrativer Gelassenheit rollte Viktor Orban an der
Spitze eines Konvois aus 20 schweren Mercedes-Limousinen mit durchschnittlich
40 km/h von Budapest nach Wien. Dort traf er gestern Abend gegen 18:30 Uhr am „Hotel
Imperial“ ein. Die Kundgabe, die für heute 11 Uhr geplant war, zögerte sich
zunächst hinaus, bis schließlich eine viertel Million Menschen auf dem
Heldenplatz versammelt waren und Viktor Orban auf den Balkon der Neuen Hofburg
trat. „Als der Führer und Diktator der ungarischen Nation und des Reiches melde
ich vor der Geschichte nunmehr den Eintritt eurer Heimat in das Ungarische
Reich“, erklärt er den Österreichern und erntet erneut frenetischen
Applaus.
Da Österreich und Ungarn bereits von 1867 bis 1918 vereint
waren, bezeichnen treibende Kräfte sowie Orban die Aktion als „Wiedervereinigung“.
Auch die Aufnahme weiterer Gebiete, die einst zum Kaiserreich gehörten, ist
bereits geplant. So sollen noch dieses Jahr die Gebiete der heutigen Slowakei,
Tschechien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina integriert werden und
deren Parlamente entmachtet werden. Ursula von der Leyen hatte sich im Namen
Europas zur Souveränität der betroffenen Staaten und deren Schutz durch die EU geäußert,
fand jedoch erneut keine Zuhörer.
Stattdessen verschaffte sich Donald Trump Gehör, dessen
Einschaltquoten seit Verbannung aller Medien außer Fox News enorm gestiegen
sind: „Hungary? Nie gehört. Klingt wie eine kleine unterernährte Nation in
Zentralafrika. Scheint aber einen fantastischen Präsidenten zu haben – großartiger
Mann! Ich werde ihn bei Gelegenheit antweeten.“ Er fügt hinzu, dass er der
altmodischen Herangehensweise zur Erweiterung von Staatsgebieten durchaus etwas
abgewinnen könne, die USA aber weiterhin den Weg des Kapitals gehen werde. „So
können wir die Vorteile aus den wirtschaftlich annektierten Ländern ziehen,
ganz ohne Verantwortung für sie zu tragen. Amerika ist groß!“, prahlt Trump,
noch bevor Gina Haspel (CIA Direktorin) ihn unterbrechen kann.
Autor: Adriano Holatz
Bilder (verändert):
1) European People's Party, CC BY 2.0
2) pixabay.com, Lizenzfrei
3) dreamstime.com, Lizenz erworben
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen