Dienstag, 7. April 2020

Ungarn öffnet Grenze zu Österreich – Orban marschiert in Wien ein


Nach längerer Grenzschließung wegen des Corona-Virus öffnete Viktor Orban nun die Grenze zwischen Ungarn und Österreich. Sein Motiv dabei war der Einmarsch in Wien und die erneute Zusammenführung von Österreich und Ungarn – dieses Mal jedoch unter seinem Befehl und ungarischer Fahne. Gestern gegen 17 Uhr rollte die Kolonne des ungarischen Diktators am Schloss Schönbrunn im Westen Wiens vorbei, um kurze Zeit später das Parlament zu erreichen. Vor der jubelnden Menge schrieb Orban heute mit dem Satz „Ein Volk, ein Reich, wie Früher“ Geschichte und machte so den ersten Schritt zum neuen ‚Großungarischen Reich‘. Mehr dazu im Artikel.




Wien – Unser Österreich-Korrespondent meldete heute Szenen, die so nicht zu erwarten waren. Dass Österreichs Kanzler, Sebastian Kurz (ÖVP), wegen seines Alters Autoritätsprobleme hat, konnten selbst Außenstehende erahnen. Dass jedoch selbst Nachbarstaaten Österreich als „führungslos“ betrachteten, ist für einige Beobachter neu. Viele Österreicher sehnten sich seit längerer Zeit nach einer starken Hand, einer richtigen Persönlichkeit – einem Führer. Deshalb empfing das österreichische Volk gestern unter tosendem Jubel den ungarischen Diktator bei seinem Einmarsch in die Hauptstadt der Republik.

Mit demonstrativer Gelassenheit rollte Viktor Orban an der Spitze eines Konvois aus 20 schweren Mercedes-Limousinen mit durchschnittlich 40 km/h von Budapest nach Wien. Dort traf er gestern Abend gegen 18:30 Uhr am „Hotel Imperial“ ein. Die Kundgabe, die für heute 11 Uhr geplant war, zögerte sich zunächst hinaus, bis schließlich eine viertel Million Menschen auf dem Heldenplatz versammelt waren und Viktor Orban auf den Balkon der Neuen Hofburg trat. „Als der Führer und Diktator der ungarischen Nation und des Reiches melde ich vor der Geschichte nunmehr den Eintritt eurer Heimat in das Ungarische Reich“, erklärt er den Österreichern und erntet erneut frenetischen Applaus.

Da Österreich und Ungarn bereits von 1867 bis 1918 vereint waren, bezeichnen treibende Kräfte sowie Orban die Aktion als „Wiedervereinigung“. Auch die Aufnahme weiterer Gebiete, die einst zum Kaiserreich gehörten, ist bereits geplant. So sollen noch dieses Jahr die Gebiete der heutigen Slowakei, Tschechien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina integriert werden und deren Parlamente entmachtet werden. Ursula von der Leyen hatte sich im Namen Europas zur Souveränität der betroffenen Staaten und deren Schutz durch die EU geäußert, fand jedoch erneut keine Zuhörer.

Stattdessen verschaffte sich Donald Trump Gehör, dessen Einschaltquoten seit Verbannung aller Medien außer Fox News enorm gestiegen sind: „Hungary? Nie gehört. Klingt wie eine kleine unterernährte Nation in Zentralafrika. Scheint aber einen fantastischen Präsidenten zu haben – großartiger Mann! Ich werde ihn bei Gelegenheit antweeten.“ Er fügt hinzu, dass er der altmodischen Herangehensweise zur Erweiterung von Staatsgebieten durchaus etwas abgewinnen könne, die USA aber weiterhin den Weg des Kapitals gehen werde. „So können wir die Vorteile aus den wirtschaftlich annektierten Ländern ziehen, ganz ohne Verantwortung für sie zu tragen. Amerika ist groß!“, prahlt Trump, noch bevor Gina Haspel (CIA Direktorin) ihn unterbrechen kann.

Autor: Adriano Holatz

Bilder (verändert):
1) European People's Party, CC BY 2.0
2) pixabay.com, Lizenzfrei
3) dreamstime.com, Lizenz erworben

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