Mittwoch, 15. April 2020

Ein Münchner im 'Himmel' - Mann (47) gerät im Bordell in Quarantäne


Der Münchner Sanitärbedarfhandlungsreisende befindet sich im Himmel. Allerdings weder in einem Flugzeug noch auf einer Wolke frohlockend, vielmehr sitzt er im irdischen Etablissement „Himmel“ auf St. Pauli fest. Vor knapp drei Wochen befand sich Herr L. Pfaffenhut im Bordell „Himmel“ ahnungslos auf der Toilette, während sämtliche Besucher des Vergnügungshauses evakuiert wurden. Die komplette Geschichte im Artikel.




München - Frau M. Pfaffenhut aus München-Schwabing, Jungferngässchen 1 / Hinterhof / III. Stock / 1. Türe links*, sitzt strickend auf dem tannengrünen Kanapee im Wohnzimmer in ihrer drei Zimmer Wohnung. Immer wieder holt sie ihr Taschentuch mit der Spitzenborte aus ihrer Kittelschürze und trocknet sich schniefend und schluchzend die Tränen. Daneben sitzt H. Pfaffenhütchen*, ihr 17jähriger Sohn. Typ: Lange Beine, lange Nase, und noch längere Irrwege seiner Gedankengänge. Wenigstens ist er still und hält brav das Wollknäuel für seine Frau Mama, welche Atemschutzmasken für die ganze Familie strickt.

An den Ehemann und Vater, Herrn L. Pfaffenhut*, erinnert nur ein gerahmtes Foto auf dem Esszimmertisch aus Pressholz. Herr L. Pfaffenhut, der Alleinverdiener der Familie, ist vor drei Wochen auf Geschäftsreise gegangen und bis heute nicht zurückgekehrt. Sein genauer Aufenthaltsort ist seinen Liebsten derzeit nicht bekannt. Am Handy ist das Familienoberhaupt nicht erreichbar. L. Pfaffenhut ist 47 Jahre jung, 1,80 m groß, korpulent, Sanitärbedarfhandlungsreisender. Vor drei Wochen hatte Herr L. Pfaffenhut einen wichtigen Kundentermin im hohen Norden. Ein Gewerbebetrieb wollte rollstuhlgerechte Umbauten durchführen lassen und hatte bei Herrn Pfaffenhut diesbezüglich angefragt.

Ein furchtloses Team der Wahrheitspresse24 hat sich auf den Weg gemacht um Herrn L. Pfaffenhut aufzuspüren. Einige Recherchearbeiten, Kaffeepausen und Nickerchen später haben die Spürnasen der Wahrheitspresse24 Herrn L. Pfaffenhut ausfindig gemacht.
Der Münchner Sanitärbedarfhandlungsreisende befindet sich im Himmel. Allerdings weder in einem Flugzeug noch auf einer Wolke frohlockend, vielmehr sitzt er im irdischen Etablissement „Himmel“ auf St. Pauli fest.

Was bisher geschah:
Vor knapp drei Wochen befand sich Herr L. Pfaffenhut im Bordell „Himmel“ ahnungslos auf der Toilette, während sämtliche Besucher des Vergnügungshauses evakuiert wurden. Der Grund für die Räumungsaktion war ein 91-jähriger Stammgast aus dem Seniorenheim nebenan, welcher laut Aussagen des RKL (Regina Klothilde Labor) mit dem Corona-Virus infiziert war. Die angestellten Damen des Hauses mussten in Quarantäne. Als Herr L. Pfaffenhut sein Geschäft erfolgreich beendet hatte und in den Flur trat, war die Evakuierung ebenfalls erfolgreich beendet und lediglich noch die Animierdamen Corinna, Claudia, Carola, Cordula und Carla-Hanna (vormals Carl-Heinz) vor Ort. Auf Anordnung des Gesundheitsminisisters Klaus Reibach hatte Christa, die Künstlerin, das Haus auf der berühmten St. Pauli Flaniermeile bereits komplett in Frischhaltefolie verhüllt.

Herr L. Pfaffenhut sitzt seither auf unbestimmte Zeit mit den (auf-)reizenden Damen in Quarantäne.
Vor dem Haus „Himmel“ hält der Besitzer des Etablissements, Herr Uwe Kahlkopf, mit seinem Kampfhund Kunibert Kahlkopf Tag und Nacht Wache und zählt bereits die Stunden, die Herr L. Pfaffenhut mit seinem Personal verbringt und den somit anfallenden Gewinn.
Die Lage spitzt sich langsam aber stetig zu. Nach Aussage eines vertrauensunwürdigen Informanten zeigt Herr L. Pfaffenhut trotz seiner himmlisch sündigen Umgebung schon erste  Entzugserscheinungen nach heimischen Bier und salzigen Brezen. Je t´aime in Dauerschleife beschert ihm bereits chronische Ohrenschmerzen und vom vielen Wasserbettliegen wird er seekrank.

Währenddessen seine Ehefrau und sein Sohn am Weißwurstäquator ahnungslos wie eh und je im trauten Heim sitzen.

Nächste Woche in Wahrheitspresse24:
Wie lange dauert die Quarantäne noch?
Wie viel Zeit wird nötig sein bis sich nach dem wochenlangen Rotlicht die Augen von Herrn L. Pfaffenhut wieder an das Tageslicht gewöhnt haben?
Was sagt Pfaffenhut´s Urologe zur Situation?
Wird Herr L. Pfaffenhut seinen Mann stehen?
Wird die Versicherung von Herrn L. Pfaffenhut problemlos sämtliche anfallenden Kosten übernehmen?
Benötigt der Sachbearbeiter der Versicherung detaillierte Bilder?
- Wenn ja: Warum?
Wie geht es der Familie von Herrn L. Pfaffenhut?
Beabsichtigt Frau M. Pfaffenhut ihre selbstgemachten Atemschutzmasken nach Afrika zu exportieren?
Hat der Sohn der Ehegatten Pfaffenhut mit intensiven Nachhilfestunden je eine Chance darauf einen höheren IQ als sein ausgestopftes Meerschweinchen zu bekommen?
Zudem hat die Truppe von Wahrheitspresse24 einen Juristen, einen Therapeuten, die neugierige Nachbarin, die Facility Managerin der Redaktion und einen Passanten befragt.

* aus Rücksichtnahme auf die Privatsphäre der betroffenen Familie wurden deren Vornamen von der Redaktion abgekürzt.

Autorin: Kristin Verum


Bilder (verändert):
1) pixabay.com, Lizenzfrei
2) dreamstime.com, Lizenz erworben

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