Samstag, 11. April 2020

Brexitus – England verlässt wegen schlechter Corona-Zahlen globale Statistik


Durch den Brexitus sollen britische Exitus-Zahlen nicht mehr an die Öffentlichkeit gelangen oder in internationale Statistiken einfließen. „Wir steigen aus dieser Werte-Maschinerie aus! We take back control!“, verspricht der britische Premier, Boris Johnson. Als eine der westlichsten Nationen Europas, folgt Großbritannien nun dem Beispiel von China, das mit guten Zahlen voran geht.
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London – Am Anfang lautete die Devise der Regierung, Herdenimmunität zu schaffen und die Stabilität der Wirtschaft zu sichern. Schließlich ist doch eine stabile Wirtschaft seit dem Brexit wichtiger denn je. Dass den Menschen dann aber doch mehr am Leben liegt, hatte zunächst niemand erwartet. Nun, wo die Regierung einen anderen Kurs eingeschlagen hat, sind die Briten aber schon unter den Top 5 der Länder mit den meisten Toten.
Internationale Statistiken und Medien trampeln täglich auf diesen Fakten herum. „Es sind nicht die Zahlen die wir veröffentlichen möchten. Diese Institute nehmen uns unsere Souveränität, staatsmännische Entscheidungen zu treffen!“, beschwert sich Boris Johnson.

Das verfehlte Krisenmanagement von Boris Johnson hat bereits weit mehr Leben gekostet, als nötig gewesen wären. Um sein Amt nicht zu gefährden, darf die Statistik der Corona-Toten nicht weiter ansteigen. Wie schon beim Kampf um den Brexit, lautet auch Johnsons Devise zum Brexitus wieder: „Take back control“.
Diesmal bezieht sich die Kontrolle jedoch auf den Informationsfluss in Richtung Öffentlichkeit. Deshalb ist der Brexitus nun Mittel, internationale Statistik-Institute von britischen Exitus-Zahlen auszuschließen. Dafür wurde als erstes angeordnet, dass nur staatliche Behörden Zahlen veröffentlichen dürfen, die von Johnson persönlich überprüft und berichtigt wurden.

Die erste große Coronawelle hat in England bisher 9.000 Bürger und einen Eurythmologen getötet. Sie fragen sich nun sicherlich, welche Rolle der sonst unbrauchbare Eurythmologe in diesem Zusammenhang spielt. Mit diesem Gedanken haben Sie alles richtig gemacht und sind bereit für britische Post-Brexit-Politik.
Ziel solcher Formulierungen ist, dass auch andere Menschen, genau wie Sie, nicht nach dem Tod der 9.000 weiteren Bürger fragen. So sollen auch bereits veröffentlichte Statistiken kaschiert werden. Mit Populismus kennt sich die aktuelle Regierung nämlich vorzüglich aus, da sie faktisch damit aufgewachsen ist.

Populismus geht natürlich auch mit extravaganter Selbstvermarktung einher. So hat sich Johnson die letzten Tage als PR-Stunt buchstäblich unter das leidende Volk gemischt. Durch unzähliges demonstratives Händeschütteln, hat er dem Volk gezeigt, dass durchaus Infektionsgefahr besteht. Anschließend begab er sich mit COVID-19 zunächst in stationäre Behandlung und weitete die Aktion dann auf die Intensivstation aus.
Dass er selbst dabei in Englands einzigem gut funktionierendem Krankenhaus behandelt wurde, verschweigt der professionelle Populist. Die meisten englischen Kliniken sind nämlich Überbleibsel aus dem zweiten Weltkrieg. Die Notlazarette hatten sich bewährt und wurden weitergeführt.

Autor: Adriano Holatz

Bilder (verändert):
1) The White House, Public Domain
2) dreamstime.com, Lizenz erworben
3) pixabay.com, Lizenzfrei

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