Durch den Brexitus sollen britische Exitus-Zahlen nicht mehr
an die Öffentlichkeit gelangen oder in internationale Statistiken einfließen. „Wir
steigen aus dieser Werte-Maschinerie aus! We take back control!“, verspricht
der britische Premier, Boris Johnson. Als eine der westlichsten Nationen
Europas, folgt Großbritannien nun dem Beispiel von China, das mit guten Zahlen
voran geht.
Mehr dazu im Artikel.
London – Am Anfang lautete die Devise der Regierung,
Herdenimmunität zu schaffen und die Stabilität der Wirtschaft zu sichern.
Schließlich ist doch eine stabile Wirtschaft seit dem Brexit wichtiger denn je.
Dass den Menschen dann aber doch mehr am Leben liegt, hatte zunächst niemand
erwartet. Nun, wo die Regierung einen anderen Kurs eingeschlagen hat, sind die
Briten aber schon unter den Top 5 der Länder mit den meisten Toten.
Internationale Statistiken und Medien trampeln täglich auf
diesen Fakten herum. „Es sind nicht die Zahlen die wir veröffentlichen möchten.
Diese Institute nehmen uns unsere Souveränität, staatsmännische Entscheidungen
zu treffen!“, beschwert sich Boris Johnson.
Das verfehlte Krisenmanagement von Boris Johnson hat bereits
weit mehr Leben gekostet, als nötig gewesen wären. Um sein Amt nicht zu
gefährden, darf die Statistik der Corona-Toten nicht weiter ansteigen. Wie
schon beim Kampf um den Brexit, lautet auch Johnsons Devise zum Brexitus
wieder: „Take back control“.
Diesmal bezieht sich die Kontrolle jedoch auf den
Informationsfluss in Richtung Öffentlichkeit. Deshalb ist der Brexitus nun
Mittel, internationale Statistik-Institute von britischen Exitus-Zahlen
auszuschließen. Dafür wurde als erstes angeordnet, dass nur staatliche Behörden
Zahlen veröffentlichen dürfen, die von Johnson persönlich überprüft und
berichtigt wurden.
Die erste große Coronawelle hat in England bisher 9.000
Bürger und einen Eurythmologen getötet. Sie fragen sich nun sicherlich, welche
Rolle der sonst unbrauchbare Eurythmologe in diesem Zusammenhang spielt. Mit
diesem Gedanken haben Sie alles richtig gemacht und sind bereit für britische Post-Brexit-Politik.
Ziel solcher Formulierungen ist, dass auch andere Menschen,
genau wie Sie, nicht nach dem Tod der 9.000 weiteren Bürger fragen. So sollen
auch bereits veröffentlichte Statistiken kaschiert werden. Mit Populismus kennt
sich die aktuelle Regierung nämlich vorzüglich aus, da sie faktisch damit
aufgewachsen ist.
Populismus geht natürlich auch mit extravaganter
Selbstvermarktung einher. So hat sich Johnson die letzten Tage als PR-Stunt
buchstäblich unter das leidende Volk gemischt. Durch unzähliges demonstratives Händeschütteln,
hat er dem Volk gezeigt, dass durchaus Infektionsgefahr besteht. Anschließend
begab er sich mit COVID-19 zunächst in stationäre Behandlung und weitete die
Aktion dann auf die Intensivstation aus.
Dass er selbst dabei in Englands einzigem gut
funktionierendem Krankenhaus behandelt wurde, verschweigt der professionelle
Populist. Die meisten englischen Kliniken sind nämlich Überbleibsel aus dem
zweiten Weltkrieg. Die Notlazarette hatten sich bewährt und wurden
weitergeführt.
Bilder (verändert):
1) The White House, Public Domain
2) dreamstime.com, Lizenz erworben
3) pixabay.com, Lizenzfrei
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