Montag, 3. Februar 2020

Zwangsumsiedlung von 900 Menschen für Tesla-Fabrik

Zwangsumsiedlung von 900 Menschen für Tesla-Fabrik

Im brandenburgischen Grünheide sollte ein ganzer Wald abgeholzt werden, damit Platz frei wird für die neue Gigafactory von Tesla. Die Fabrik soll im Schnitt 238 Kubikmeter Grundwasser pro Stunde verbrauchen. Andererseits soll die Fabrik anfangs über 3.000 und später bis zu 8.000 Arbeitsplätze schaffen und satte Gewinne für Teslagründer Elon Musk einfahren. Um die Umwelt zu schützen und die Fabrik trotzdem realisieren zu können, wurden nun neue Pläne beschlossen – Alles dazu im Artikel.





Seit Mitte November steht fest, dass Elon Musk seine nächste Gigafactory in Deutschland bauen möchte. Genauer gesagt im brandenburgischen Grünheide. Ersten Plänen zufolge, sollte dort ein Waldstück abgeholzt werden um Platz für das Megaprojekt zu schaffen. Naturschützer gingen von Anfang an dagegen vor. Als dann auch noch bekannt wurde, dass die neue Fabrik 238 Kubikmeter Grundwasser pro Stunde verbrauchen soll, weitete sich die Kritik aus.

Um das Projekt und die damit verbundenen bis zu 8.000 Arbeitsplätze dennoch zu realisieren, liegen nun neue gemeinsame Pläne des Bundeslandes Brandenburg und Tesla vor. Angesichts der zu erwartenden Gewinne ist Tesla nun bereit, etwas mehr in den Bau der Fabrik zu investieren.



Der Ort Grünheide liegt genau zwischen 2 Seen und bietet einiges an unbewaldeter Fläche. Der Werlsee sowie der Peetzsee sind durch einen Kanal miteinander verbunden und werden von einem Fluss ständig mit frischem Wasser versorgt.

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Potsdam – Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) äußert sich überzeugt zu den neuen Plänen: „Als Sozialdemokrat ist es meine Pflicht, Arbeitsplätze zu schaffen. Für bis zu 8.000 versprochene neue Arbeitsplätze, müssen wir lediglich 900 Menschen umsiedeln.“. Weiterhin erklärt er, dass es sich dabei zwar um eine Zwangsumsiedlung handle und ein 400 Jahre altes Dorf dem Erdboden gleich gemacht wird, aber Gemeinwohl steht nun mal vor Eigenwohl.

Um weiterhin ein Auge auf die Gigafactory zu haben, werde Woidke nach seiner Amtszeit als Ministerpräsident von Brandenburg in den Aufsichtsrat von Tesla wechseln. „Das ist meine verdammte Pflicht als waschechter Sozialdemokrat!“, verkündet Woidke zu Schluss mit ernster Miene.

Palo Alto (Kalifornien) – Nachdem bereits erneute Kritik wegen der Zwangsumsiedlung die Pläne zittern lies, wendete sich auch Elon Musk heute Morgen mit Neuigkeiten an die Öffentlichkeit. „Wir werden Grünheide nahe der deutschen Grenze in Polen 1:1 nachbauen und den Leuten dort eine neue Heimat geben. Da die Grundstückspreise hier niedriger sind, können wir teilweise die Abrisskosten am jetzigen Standort kompensieren und so alle Seiten zufrieden stellen.“, verkündet Musk, wie immer mit strahlendem Gesichtsausdruck.

Auch wenn die Reaktionen im Ort zunächst eher negativ ausfallen werden, versichert Musk, dass spätestens nach der Umsetzung bestimmt alle glücklich sein werden. Um die Bewohner weiter auf seine Seite zu ziehen, verspricht er jedem Einzelnen einen Rabatt von 15 % auf seinen ersten Tesla aus der neuen Gigafactory.

Grünheide – Die Betroffenen haben natürlich auch ihre Meinung geäußert aber das wäre bei 900 Stimmen nun wirklich zu aufwendig, hier auszuführen. Als Gemeinwohl schätzende Bürger werden sie sich mit größter Wahrscheinlichkeit damit abfinden. Wer will schon Schuld daran sein, dass 8.000 Arbeitsplätze nicht zu Stande kommen? Ein Tochterunternehmen von Tesla wird hier bereits ab Mitte Februar kostenpflichtig polnische Sprach- und Integrationskurse anbieten, damit die Menschen bestens für die Zwangsumsiedlung gerüstet sind.

Autor: Adriano Holatz

Bilder (verändert):

1) MaurizioPesce, CC BY 2.0
2) Smnt / Wikimedia commonsCC BY-SA 4.0 
Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter ODbL

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