Kinderarzt stellt
Mutter ein, die alles aus dem Internet weiß
Ein Kinderarzt aus
Ulm (Baden-Württemberg) hat eine 21 Jährige eingestellt um seine Patienten zu beraten.
Da die Frau stets mit fertiger Diagnose in die Praxis kam und auch über
mögliche Behandlungen immer besser Bescheid wusste als Dr. Altschul selbst, hat
dieser kurzerhand entschieden, die Frau einzustellen und ihr Wissen für sich zu
nutzen. Wie es dazu kam und Auszüge aus dem Arbeitsalltag der Mutter, erfahren
Sie im Artikel.
Ulm – Kinderarzt Dr. Martin Altschul hat eingesehen, dass er
mit seinem Medizinstudium nichtmehr gegen heutige Diagnose-Möglichkeiten
ankommt. Kurz vor dem Bankrott seiner Praxis, wird er zum Handeln gezwungen.
Dabei kommt ihm sofort eine ganz besondere Patientin in den Sinn, die seit der
Geburt ihres Kindes regelmäßig zu ihm kommt. Da sie als sogenannte „Netzmama“
sowohl Diagnosen präzise stellen kann, als auch die Behandlungsmöglichkeiten
stets parat hat, kommt sie eigentlich nur noch in die Praxis, wenn sie sich für
ein rezeptpflichtiges Medikament entschieden hat.
„Frau Beserweis ist einfach perfekt für diesen Job. Sie weiß
zu jedem Thema alles besser als ich – Da kann ich mit meinen 41 Jahren einfach
nicht mehr mithalten.“ erzählt uns Dr. Altschul nachdenklich. Erst vor kurzem
habe er von ihr gelernt, dass Impfungen das Kind gar nicht immunisieren sondern
krank machen! „Wie viele Leben habe ich vor dieser Erkenntnis zerstört?“ frägt
er sich und muss dabei mit den Tränen kämpfen.
Ärzte werden per se überschätzt aber einige Menschen wissen mittlerweile
Online-Möglichkeiten zu nutzen und die daraus gewonnenen Informationen zu
verwerten. „Neulich war Frau Beserweis bei mir in der Praxis, da ihr Sohn an
Übelkeit litt und sich ein paarmal übergeben musste – begleitet von
Appetitlosigkeit. Weil er erzählte, dass er zum ersten Mal Kaffee getrunken hat
und etwas aus Papas Flasche mit rein geschüttet hat bin ich zuerst von einer
Magenverstimmung ausgegangen.“ erzählt der Kinderarzt. Hätte Frau Beserweis
nicht sofort reagiert und ihm klar gemacht, dass bei den 3 genannten Symptomen
auf jeden Fall eine Blinddarm-OP notwendig ist, wäre das Kind vermutlich heute
tot.
Froh darüber, nun Frau Beserweis in seinem Team zu wissen,
kann er seine Patienten wieder mit gutem Gewissen in der Praxis empfangen und
die nötigen Rezepte sowie Überweisungen ausstellen. „Diese Frau und ihr Tablet
sind Gold wert. Erst heute hat sie ein Kind vor dem möglicherweise tödlichen Ausgang
einer Infektion der oberen Atemwege bewahrt.“ sagt Altschul und wirft Frau
Beserweis dabei einen zufriedenen Blick zu. Sie erwidert daraufhin: „Alter, dat
Kind hatte ne kleine Verletzung am Fuß, nä und ich hab halt sofort die
tränenden Augen abgecheckt.“.
Kurz im Netz nachgeforscht und schon wusste sie, dass dies
nur ein Symptom für eine Atemwegsinfektion sein kann. Dr. Altschul stellte
daraufhin ein Rezept für ein 14-tägiges Penicillin-Programm aus. Rückblickend
ist er sich sicher, dass er diese Diagnose niemals so präzise hätte stellen
können. Er interpretierte die tränenden Augen als „weinen“ wegen der Wunde. „Mir
war früher nicht bewusst, was für ein Dilettant ich doch bin.“ Schämt er sich
und wendet sich von uns ab.
Autor: Adriano Holatz
Bilder (verändert):
1) Andreas Praefcke
2) National Cancer Institute (NCI)
3) TucsonE, CC BY-SA 4.0
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen