„Sie haben hier nichts verloren!“ - Mann mit Glückssträhne wird aus Casino verwiesen.
In einem Baden-Württembergischen Casino kam es zu einem
Eklat. Ein Mann mit einer permanenten Glückssträhne wird des Hauses verwiesen,
weil er „dort nichts verloren hat“. Tausende Glückspieler in Deutschland sind
sich sicher, dass sie die Automaten beherrschen. Sollte man doch mal verlieren,
ist daran in jedem Fall der Automat schuld. Auf welche Tricks diese Spieler
zurückgreifen, jetzt exklusiv in unserem Artikel.
Stuttgart – Für Armin Glückler begann der Tag im Casino heute
Früh wie jeder andere. Er besorgte sich Geld, betrat die Spielhalle, holte sich
seinen ersten kostenlosen Kaffee und wählte den ersten Automaten. „Bereits bei
der Automatenwahl muss man einiges beachten. Man muss als Profi ein Gefühl
dafür kriegen, welcher Automat als nächstes ‚gibt‘.“ Erklärt Glückler auf
Nachfrage nach seinem Rauswurf.
Der Spieler bezeichnet sich selbst als absoluten Profi der
Branche. Er weiß genau, wann er an welchen Automaten muss, wann die Einsätze
erhöht werden müssen und in welchem Rhythmus die Tasten bedient werden müssen,
damit der Erfolg garantiert ist. Wie auch Glückler, sind sich tausende
Glückspieler in Deutschland sicher, durch ihre Intelligenz die Machenschaften
der Automatenentwickler zu durchschauen und diesen Vorteil für sich zu nutzen.
Diese Spieler sind maßgeblich schuld daran, dass immer öfter
Spielhallen ihren Betrieb einstellen müssen. Hinweise wie „wegen Reichtum ausgewandert“,
weißen dann darauf hin, dass hier nichts mehr zu holen ist. Man sagt,
Glückspiel ist wie Crack. Diesen Ansatz teilt auch Armin Glückler: „Gewinnen
macht süchtig. Ich habe das Gewinnen zu meinem Beruf gemacht. Heute habe ich
500 Euro gewonnen, bevor ich aus dem Casino verwiesen wurde.“.
Es stimmt tatsächlich, dass alle Intensiv-Spieler täglich
hunderte Euro gewinnen. Diese Gewinne kommen in kleinen Einzelbeträgen und
werden Runde für Runde reinvestiert. Zwar sind die Einsätze am Ende des Tages
dann meist aufgebraucht, die Spieler aber wissen um ihren Profit. Auch Murat
Mutluluk, den wir an der Theke des Casinos antreffen berichtet: „Die Betreiber
sind dumm. Von 1.500 Euro die ich am Tag investiere, sind mehr als 1.000 Euro
sowieso DEREN Geld, das ich zuvor gewonnen habe.“.
Zurück am Automaten, zeigt uns Mutluluk, dass es auch auf
soziale Fähigkeiten ankommt. Die richtige Kommunikation mit dem Automaten ist Grundvoraussetzung
für ein Win-Win-Arrangement mit der Maschine. „GIB DU HURENSOHN!!! Was soll die
Scheisse! HA wusst ichs doch!“, brüllt der Spieler dem Automaten entgegen bevor
er sich an uns wendet: „Sehen Sie, 5 Melonen das sind 20 Euro. In 5 Runden muss
ich den Einsatz erhöhen. Manchmal muss man die Dinger auch physisch zurecht
weisen“.
Diese Methoden mögen nicht jeden überzeugen und sind durch
ihre Komplexität auch nicht für jeden Spieler umsetzbar. Leichter wird es bei
Sportwetten. Hier kommt es wirklich ausschließlich auf das Wissen der Teilnehmer
an. Wer die Sportarten, die Sportler und die Zusammenhänge glaubt zu
durchschauen, der kostet das Wettbüro jeglichen Verlust. Firmen wie Tipico und
b-win verdienen ihre Millionen nur mit unwissenden Spielern, um sie dann auf
die Profis umzuverteilen.
„Am Ende verlieren auch wir Profi-Spieler alles wieder. Das
liegt aber nicht an unserer Unfähigkeit sondern daran, dass die ganzen
Sport-Veranstaltungen gezielt manipuliert werden. Es geht nicht um
Stadion-Sitze, Werbeeinnahmen oder Übertragungsrechte – Nein, im Sport geht es
nur um Wetten und sie manipulieren die Spiele, damit wir unsere Gewinne wieder
verlieren.“, ist sich Vladimir Schastye sicher.
Während wir mit ihm reden, schaut er gespannt auf ein
Fussballspiel, auf das er gewettet hatte: „SCHNELLER BLYAT ahhhh Cyka blyat die
Sau ist gekauft!!!!“.
Autor: Adriano Holatz
Bilder (verändert):
Alle Lizenzfrei
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