Sonntag, 23. Februar 2020

5 % Hürde ersten Prognosen nach erreicht: FDP will Hamburg regieren


5 % Hürde ersten Prognosen nach erreicht: FDP will Hamburg regieren

Bei der Hamburger FDP herrscht seit 18 Uhr pure Euphorie. Ersten Prognosen zufolge, wird die FDP die 5 % Hürde nochmal bestehen und damit weiterhin Teil der Bürgerschaft bleiben. Das jedoch reicht den Liberalen nicht. Aufgrund der jüngeren Parteigeschichte, ist den Politikern bewusst, dass sie mit diesem Ergebnis das Amt des Ersten Bürgermeisters übernehmen können. Wie das rechnerisch möglich ist und warum es gar nicht so abwegig ist, erfahren Sie im Artikel.




Hamburg – Nach einem spannenden Wahltag und hoher Wahlbeteiligung stehen nun erste Prognosen der Ergebnisse im Raum. Aktuellen Hochrechnungen (21 Uhr) zufolge, liegen die SPD bei 38,4 %, die Grünen bei 24,4 %, die  CDU bei 11,1 %, die Linke bei 9,2 % gefolgt von FDP und AfD mit jeweils 5 %. Bei der FDP ist man sich bereits sicher, dass man das Glück auf seiner Seite hat und nicht unter 5 % fallen wird. Außer der SPD hat keine Partei einen ernst zunehmenden Kandidaten für die Wahl des Ersten Bürgermeisters.

Da die SPD auf Bundesebene immer mehr abbaut und keine charismatischen Kandidaten mehr zu bieten hat, möchten sich nun alle Parteien von den Genossen abgrenzen. Daher bleibt nur noch eine mögliche Regierungskonstellation: Grüne, CDU, Linke und FDP erreichen gemeinsam rund 50 % der Stimmen und können so in eine Koalition gehen um Hamburg zu regieren. Falls es am Ende doch nicht ganz für die 61 nötigen Sitze reicht, besteht immer noch die Möglichkeit, dass die AfD noch über die 5 % kommt.

„Wir haben einen harten Wahlkampf hinter uns und diesen Sieg wahrlich verdient. Ich freue mich auf mein Gehal… ähh, darauf Hamburg im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zu regieren.“, sagt Katja Suding (Vorsitzende, FDP Hamburg) bei einer Ansprache auf der FDP-Wahlparty. Sie hofft momentan noch, dass es auch die AfD über die 5 % Hürde schaffen wird. Damit hätte sie dann in jedem Fall genug Stimmen, um sich gegen den SPD-Kandidaten Peter Teschentscher durchzusetzen.

Christian Lindner warnt zwar davor, ein weiteres Mal gemeinsame Sache mit der AfD zu machen, spricht sich aber dennoch für diese Regierung aus: „Unser Ruf ist sowieso schon ruiniert. Lieber mit AfD und Linken regieren, als gar nicht regieren!“. Er verspricht seiner Partei, dass er persönlich dafür sorgen wird, dass Blumensträuße oder andere Kritik, nach der Vereidigung durch seine Marketingagentur abgefangen werden.


Autor: Adriano Holatz

Bilder (verändert):
1) Ra Boe, CC BY-SA 3.0 DE
2) Daniel Ullrich, CC BY-SA 3.0

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