Neuen Informationen des Institutes für Kapitalismusförderung
(IKF) zufolge haben sich Nestlés Methoden bewährt und der Konzern konnte seine
Macht in Afrika weiter ausbauen. Mittlerweile beansprucht das Unternehmen neben
dem Grundwasser auch ein sogenanntes „Zehnt“ vom privaten Wasserverbrauch sowie
den Erstgeborenen jeder Familie, um in den Mineralwasser-Stollen des Konzerns
Wasser zu schürfen. Mehr dazu im Artikel
Bielefeld – Dass Nestlé ein sehr mächtiger Konzern mit
weitreichendem Einfluss in Afrika ist, ist lange kein Geheimnis mehr. Nun
bekommt das Unternehmen für seine Verdienste eine Auszeichnung vom Institut für
Kapitalismusförderung (IKF). Der Pressesprecher des Instituts lobt die
Geschäftsführung bei der Übergabe: „Die Art, wie Sie sämtliche natürlichen sowie
menschlichen Ressourcen weltweit einsetzen, um Ihre Gewinne zu maximieren, ist
einmalig! Mit dieser Auszeichnung möchten wir Sie motivieren, Ihren Kurs weiter
zu optimieren und der Wirtschaftswelt ein Wegweiser zu sein.“
Weil Nestlé als größter Arbeitgeber Afrikas viele
Arbeitsplätze schafft, fordert das Unternehmen Dankbarkeit in Form einer
geregelten Abgabe. Der sogenannte „Zehnt“, also 10 % des Wassers, das einer
Familie zur Verfügung steht, kann in Bargeld oder in Wasser geleistet werden.
Wichtigste Regel hierbei ist, dass nur frisches Wasser entrichtet werden darf,
um die Kunden in Europa nicht zu verärgern. Nestlé steht schließlich seit jeher
für gute Qualität, die aus der Schweiz verwaltet wird. Das gebrauchte Wasser
darf von den Einheimischen natürlich in vollem Umfang geklärt und
wiederverwendet werden – Nestlé steht schließlich auch für guten Umgang mit
Menschen (nach lokalen Verhältnissen).
Eine weitere Auszeichnung bekommt der Konzern vom IKF für
die ausgezeichnete Lobbyarbeit in afrikanischen Parlamenten. Dort konnte sich
das Unternehmen nicht nur Rechte an sämtlichem Grundwasser und weiteren
Rohstoffen sichern, sondern auch am Produktionsfaktor Mensch. Per Gesetz wurden
sämtliche Familien dazu verpflichtet, ihren Erstgeborenen spätestens im Alter
von 6 Jahren an Nestlé zu übergeben. Dort werden die Kinder umfassend in Anbau
und Ernte von hochwertigem Mineralwasser geschult. Nach Abzug von Unterkunft,
Verpflegung und Spielsachen dürfen die Kinder natürlich einen Teil ihres
Wassers zur Familie schicken – die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung seien
dem Management schließlich ein Stein auf dem Herzen.
Damit aus der Rohstoffgewinnung in Afrika der maximale
Gewinn geschöpft werden kann, wird in 3 Schichten gearbeitet. Jeder Arbeiter
arbeitet 6,5 Tage (14 Stunden pro Tag). Die erste Hälfte des siebten Tages
gewährt der Konzern zum Ruhen. Diese Zeit wird dann für Personalmeetings
verwendet, um die älteren Mitarbeiter bei der Stange zu halten. Während diesen
Meetings gehen Kinder mit Wassertanks durch die Reihen und sammeln
Wasserspenden, die dem Konzern zugutekommen. Wer mitgebrachtes Wasser spendet,
obwohl er selbst nicht viel davon besitzt, dem wird ein Leben nach der Arbeit
versprochen.
Autor: Adriano Holatz
Bilder (verändert):
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