Sonntag, 19. Juli 2020

Aufmerksamkeit durch brennende Kathedralen – Kirche entdeckt neues Marketing


Zeiten ändern sich. Heute sind es nicht mehr Gott oder die Angst vor dem Ungewissen, die die Leute an die Kirche binden. Das Volk hat verstanden, dass es keine Antworten gibt und nun gilt es, die Leere auf andere Weise zu füllen. Waren es früher die Hölle und verführerische Paradiesgedanken, sind es heute brennende Kirchen und missbrauchte Ministranten, die das Augenmerk auf die Geistlichen richten. Mehr dazu im Artikel





Rom, Vatikan
– In einer historischen Konferenz haben die Kardinäle der katholischen Kirche nun einen neuen Weg für die Institution beschlossen. Als Huldigung an die heilige Dollarnote stieg im Vatikan grüner Rauch auf, als das neue Konzept vollendet und geweiht wurde. Von nun an soll die Kirche ihre Aufmerksamkeit komplett über Katastrophen und Skandale generieren. Ähnlich wie bei der BILD-Zeitung will man sich weniger auf Inhalte als vielmehr auf Schlagzeilen konzentrieren.

Früher wurden die Leute mit Lügen bei der Stange gehalten, aber heute weiß ja selbst jeder AfD-Anhänger schon, dass die Lügenpresse nur noch Fakenews verbreitet und damit die Kirche längst abgelöst hat. Deshalb sieht der neue Plan vor, sich weg von den Lügen hin zu handfesten Marketingsensationen zu bewegen. Neben bereits erprobten Aktionen sollen auch neue Katastrophen entwickelt werden. Ein Vatikan-Insider, der anonym bleiben möchte, packt exklusiv für die Wahrheitspresse24 aus:

„Das Ding mit Notre-Dame hat schon gute Wellen geschlagen. Plötzlich interessierte sich die ganze Welt für unsere Kirche. So viel Aufmerksamkeit für die Kirche kannten wir bis dato nur aus den Geschichtsbüchern“, er macht eine Pause und senkt die Stimme, „Natürlich waren wir davon angetan, wer könnte es uns übel nehmen? Natürlich verfällt man bei so viel Aufmerksamkeit in einen gewissen Rausch. Selbstverständlich zieht man dann in Erwägung, dieses Gotteslicht in einer anderen Kathedrale erneut zu entzünden. Denn nach über einem Jahr interessieren sich die Leute ja nicht mal mehr für den Wiederaufbau von Notre-Dame.“

Auf Nachfrage, wie denn weitere Marketingwunder geschehen sollen, erzählt uns der Informant, dass man sich da im Namen Gottes in den Vorhof der Hölle begebe:

„Wissen Sie, wir sind nicht alle so. Aber die Kollegen, die den Missbrauchsskandal verursachten, haben schon extrem viel Reichweite generiert. Man stelle sich vor, sowas würde wieder passieren. In einer bekannten Diözese. Abgesegnet vom Papst. Verurteilt von ein paar gekauften Influencern. Das wäre ein Medienfeuerwerk.“ Er hebt sein Haupt und wendet sich mit forderndem Blick an unsere Redaktion: „Ich bin hier, um diesen perfiden Plan der Kirche zu stoppen. Bitte veröffentlichen Sie das, damit die Leute Bescheid wissen und niemand unserem nächsten Missbrauchsskandal Aufmerksamkeit schenkt!“

Autor: Adriano Holatz

Bilder (verändert):
1) Guillaume Piolle, CC BY-SA 3.0
2) GodefroyParis, CC BY-SA 4.0
3) pixabay.com, Lizenzfrei


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