Ob denn die Genderdebatte die deutsche Sprache
verhunze, ist seit einiger Zeit in aller Munde. Nun haben sich ein paar
gebildete ältere Herren zusammengesetzt und erörtert, wie man die Nachteile aus
dem Gendering ausgleichen könnte. Da es bei der Genderdebatte grundsätzlich
darum geht, die Frauen besser in die Welt der Männer zu integrieren, soll dies
nun auch an anderen Baustellen passieren. Nämlich auf Baustellen. Horst
Seehofer (CSU) fordert deshalb, dass Frauen künftig auch oben ohne arbeiten
sollen, wenn sie als BauarbeiterInnen bezeichnet werden möchten. Mehr dazu im
Artikel
Berlin – Gendering, Frauenquoten, der moderne
Feminismus eben, beherrscht mittlerweile so einige Themenfelder in Politik,
Gesellschaft und Wirtschaft. Einigen älteren Herren der Politik stößt nun auf,
dass sich die ganzen feministischen Themen immer zum Nachteil der Männer und
ihrer Männlichkeit entwickeln. Horst Seehofer will der Feminismus Debatte nun
zumindest in der Baubranche ein Ende setzen und klare Regeln setzen: „Natürlich
sollen sie sich ‚Bauarbeiterinnen‘ und ‚Installateurinnen‘ und ‚Innentrockenbauerinnen‘
nennen dürfen, aber dann sollen sie auch wie die Männer oben ohne arbeiten! Das
ist dann fair für alle und jeder hat was davon.“
Es besteht Eilbedürftigkeit, da der Sommer sich dem
Ende neigt und man nicht bis nächsten Sommer die armen tapferen Frauen auf dem
Bau vertrösten wolle, so Seehofer. Im ersten Schritt sollen Handwerkerinnen
künftig keinen Zwang zum Tragen von schlecht sitzenden Handwerkerhosen und
Schutzkleidung haben und stattdessen ihre Berufskleidung frei wählen dürfen. „Natürlich
treffen wir da zusammen mit der Berufsgenossenschaft eine Vorauswahl“, erklärt
Seehofer für selbstverständlich.
Ferner erläutert Horst Seehofer, bereits in
Kooperation mit Arbeitsminister Hubertus Heil und Kontakten in die
Modeindustrie: „Es wurde bereits eine neue, auf die Bedürfnisse der
Handwerkerinnen und Bauarbeiterinnen abgeschnittene Kollektion designt. Eine
neue Modelinie mit speziellen Handwerkerinnen-Kleidern, -Röcken und -Shirts ist
schon in Arbeit. Frauen auf dem Bau und in Handwerksberufen haben künftig die
Qual der Wahl und müssen sich morgens zwischen dem roten Latexminikleid mit dem
praktischen Werkzeuggürtel und dem schwarzen strapazierfähigen Samtkleid mit
den extra großen Seitentaschen entscheiden.“ Er ist sich sicher, dass das
Tragen dieser Arbeitskleidung für mehr Freude auf dem Bau und damit mehr Leistungsbereitschaft
führen wird.
In Anbetracht der hohen Temperaturen möchte Seehofer
zudem ein Gesetz im Schnellverfahren durchsetzen, wonach Bauarbeiterinnen
diesen Sommer bereits ausdrücklich erlaubt sein soll, oben ohne wie ihre
bierbäuchigen Kollegen zu arbeiten. Mit den vorgenannten Schritten wäre
das Thema Gleichberechtigung am Bau und in Handwerksberufen komplett umgesetzt. Auch eine Gender-Pay-Gap wird es künftig nicht mehr
geben, da sich für die körperlich benachteiligten Damen auch immer passende
Arbeiten finden lassen: „Die schicken wir zum Fliesen aussuchen und Vorhänge
kaufen!“
Autorin: Kerstin Verum
Bilder (Verändert):
1) Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE
2) pixabay.com, Lizenzfrei
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