Samstag, 25. Juli 2020

Nestlés Macht in Afrika – Erstgeborener jeder Familie landet in Mineralwasser-Stollen

Neuen Informationen des Institutes für Kapitalismusförderung (IKF) zufolge haben sich Nestlés Methoden bewährt und der Konzern konnte seine Macht in Afrika weiter ausbauen. Mittlerweile beansprucht das Unternehmen neben dem Grundwasser auch ein sogenanntes „Zehnt“ vom privaten Wasserverbrauch sowie den Erstgeborenen jeder Familie, um in den Mineralwasser-Stollen des Konzerns Wasser zu schürfen. Mehr dazu im Artikel





Bielefeld – Dass Nestlé ein sehr mächtiger Konzern mit weitreichendem Einfluss in Afrika ist, ist lange kein Geheimnis mehr. Nun bekommt das Unternehmen für seine Verdienste eine Auszeichnung vom Institut für Kapitalismusförderung (IKF). Der Pressesprecher des Instituts lobt die Geschäftsführung bei der Übergabe: „Die Art, wie Sie sämtliche natürlichen sowie menschlichen Ressourcen weltweit einsetzen, um Ihre Gewinne zu maximieren, ist einmalig! Mit dieser Auszeichnung möchten wir Sie motivieren, Ihren Kurs weiter zu optimieren und der Wirtschaftswelt ein Wegweiser zu sein.“

Weil Nestlé als größter Arbeitgeber Afrikas viele Arbeitsplätze schafft, fordert das Unternehmen Dankbarkeit in Form einer geregelten Abgabe. Der sogenannte „Zehnt“, also 10 % des Wassers, das einer Familie zur Verfügung steht, kann in Bargeld oder in Wasser geleistet werden. Wichtigste Regel hierbei ist, dass nur frisches Wasser entrichtet werden darf, um die Kunden in Europa nicht zu verärgern. Nestlé steht schließlich seit jeher für gute Qualität, die aus der Schweiz verwaltet wird. Das gebrauchte Wasser darf von den Einheimischen natürlich in vollem Umfang geklärt und wiederverwendet werden – Nestlé steht schließlich auch für guten Umgang mit Menschen (nach lokalen Verhältnissen).

Eine weitere Auszeichnung bekommt der Konzern vom IKF für die ausgezeichnete Lobbyarbeit in afrikanischen Parlamenten. Dort konnte sich das Unternehmen nicht nur Rechte an sämtlichem Grundwasser und weiteren Rohstoffen sichern, sondern auch am Produktionsfaktor Mensch. Per Gesetz wurden sämtliche Familien dazu verpflichtet, ihren Erstgeborenen spätestens im Alter von 6 Jahren an Nestlé zu übergeben. Dort werden die Kinder umfassend in Anbau und Ernte von hochwertigem Mineralwasser geschult. Nach Abzug von Unterkunft, Verpflegung und Spielsachen dürfen die Kinder natürlich einen Teil ihres Wassers zur Familie schicken – die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung seien dem Management schließlich ein Stein auf dem Herzen.

Damit aus der Rohstoffgewinnung in Afrika der maximale Gewinn geschöpft werden kann, wird in 3 Schichten gearbeitet. Jeder Arbeiter arbeitet 6,5 Tage (14 Stunden pro Tag). Die erste Hälfte des siebten Tages gewährt der Konzern zum Ruhen. Diese Zeit wird dann für Personalmeetings verwendet, um die älteren Mitarbeiter bei der Stange zu halten. Während diesen Meetings gehen Kinder mit Wassertanks durch die Reihen und sammeln Wasserspenden, die dem Konzern zugutekommen. Wer mitgebrachtes Wasser spendet, obwohl er selbst nicht viel davon besitzt, dem wird ein Leben nach der Arbeit versprochen.


Autor: Adriano Holatz

Bilder (verändert):
1) Nestlé, Public Domain
2) pexels.com, Lizenzfrei
3) pixabay.com, Lizenzfrei


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